Initiation
zum ‚Erwachsenwerden‘:
Die Eltern von Philipp, 16 Jahre, wünschen sich ein kräftiges, handfestes, einprägsames Ritual für Ihr heranwachsendes „Kind“, das einen für alle spürbaren Schritt ins Erwachsenwerden
bedeutet.
Die folgenden vier Rituale können sowohl für eine/n einzelne/n Jugendliche/n als auch für eine kleine Gruppe von Gleichaltrigen (Freunde, Gruppen-, Klassenkameraden, Cousins)
verwirklicht werden.
Alle vier Rituale bauen auf der Mitwirkung eines vertrauten Erwachsenen des gleichen Geschlechts auf, der die Aufgabe eines Paten/einer Patin oder Mentors/Mentorin übernimmt, das Ritual
mitvorbereitet und mitgestaltet; dies kann, muss aber nicht der Taufpate/die Taufpatin sein. In dieser Lebensphase der Loslösung vom Elternhaus kommt diesem lebenserfahrenen Menschen eine
Schlüsselrolle zu.
Die folgenden Beschreibungen sind absichtlich nur als Andeutungen formuliert, um den ‚Überraschungseffekt‘ für die Jugendlichen zu erhalten.
"Die Nacht des Feuers“
Dieses Ritual führt den Jugendlichen durch mehrere Stationen in einem Wald zu wichtigen Lebenserfahrungen, die mit einer
Entwicklungsgeschichte gedeutet werden und entscheidende Schritte zum Mann-Werden beinhalten. Es beginnt und endet am Feuer.
Dauer: Form A: ca. 4 Std.
Form B: ca. 16 Std. (mit Übernachtung)
Bei Interesse können Sie Näheres in unserem Buch „gestärkt & lebendig. Rituale in der christlichen Männerarbeit“ S.
226 – 235 nachlesen.
Anmerkung: Dieses Ritual wurde für männliche
Jugendliche entwickelt. Es gibt auch ein entsprechendes Ritual für Mädchen, das die
schrittweise Entwicklung zum Frau-Sein zum Inhalt hat.
Auf Anfrage kann ich dafür erfahrene Frauen vermitteln, die es schon
mehrfach mit kleinen Gruppen gestaltet haben.
"Der Abschied von der Kindheit“
Auch dieses Ritual spielt sich nachts im Wald ab. Es wird zusammen mit den Mentor/innen genau vorbereitet, die auch mit der/dem Jugendlichen ein einführendes Gespräch führen.
Gemeinsam mit ihrer/m Mentor/in oder Pat/in nehmen die Jugendlichen in einem starken Ritual Abschied von ihrer Kindheit (im Sinne von Kindlichsein) und setzen ein sichtbares Zeichen für ihre
künftige Entwicklung als junge Erwachsene.
Dauer: ca. 4 Std.
"Die Wildnistage“
Dieses Initiationsritual bedeutet eine große Herausforderung für den/die Jugendliche/n: Den Höhepunkt bildet eine Solo-Zeit
von 24 Std. in der Einsamkeit eines Waldes.
Dazu gibt es eine intensive Vorbereitung, inhaltlich und praktisch.
Besonderer Wert wird auf die Sicherheit der/des Jugendlichen in der Solo-Zeit gelegt.
Die Auswertung danach macht deutlich, wie weit diese "kleine Visionssuche" ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden geworden ist.
Dauer: 2,5 Tage (z.B. Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag)
"Der Weg“
Bei diesem mehrtägigen Ritual setzt sich der/die Jugendliche gemeinsam mit ihrem/seinem Mentor/in jeden Tag jeweils mit einem
entscheidenden Lebensthema auseinander.
Dies geschieht während des Wanderns auf einem ‚Jakobspilgerweg‘ im Schwarzwald, auf Wegstationen und durch angeleitete Gespräche und kleine Rituale unterwegs.
Der letzte Tag findet im Wald über Freiburg statt; dort zieht der/die Jugendliche vor allen Bilanz und schaut in seine/ihre Zukunft.
Dauer: 4,5 Tage (z.B. Dienstagmorgen bis Samstagnachmittag)
Anmerkung: Auf Wunsch kann dieses Wegritual auch auf einer anderen Strecke durchgeführt werden, doch müsste ich diesen Weg dann zusätzlich vorher ablaufen und vorbereiten.